Agile Methoden Übersicht
Agile Methoden gibt es viele – doch wie unterscheiden sie sich, und wann ist welche Methode sinnvoll? Diese Übersicht soll dabei helfen, die wichtigsten agilen Ansätze einzuordnen und ihren Zusammenhang zu verstehen. Zur Veranschaulichung nutzen wir ein Koordinatensystem:
- X-Achse: Sicherheit – Wie sicher fühlen Sie sich in Bezug auf das Ziel oder den Lösungsweg?
- Y-Achse: Konkretisierung – Wie klar und detailliert ist das Ziel oder die Idee, die Sie verfolgen?
Diese Darstellung macht sichtbar, in welchem Kontext welche Methode besonders wirksam ist – ob bei klaren Anforderungen oder hoher Unsicherheit, bei konkreten Ideen oder vagen Vorstellungen.
Design Thinking
Design Thinking ist eine nutzerzentrierte Methode, die dabei hilft, ein erstes Konzept für eine Idee oder Lösung zu entwickeln. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Nutzer tief zu verstehen und kreative Lösungen zu erarbeiten. Am Ende des Prozesses steht ein Prototyp – idealerweise ein works-like prototype (funktional) und ggf. auch ein looks-like prototype (visuell ansprechend). Diese frühen Prototypen dienen dazu, Feedback von potenziellen Nutzern einzuholen und erste Reaktionen zu testen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zum Prozess und den typischen Aktivitäten in einem Design Thinking Workshop.
Lean Startup
Fällt das Feedback auf die Design-Thinking-Prototypen positiv aus, kann im nächsten Schritt mithilfe der Lean-Startup-Methode ein Minimum Viable Product (MVP) entwickelt werden. Das MVP ist eine erste funktionsfähige Version des Produkts, mit der echte Nutzerreaktionen getestet werden – mit möglichst geringem Aufwand, aber maximalem Erkenntnisgewinn. Ziel ist es, schnell zu lernen, ob eine Idee im Markt bestehen kann.
Design Sprint / Concept Sprint
Der Design Sprint (auch Concept Sprint genannt) wurde von Google Ventures entwickelt und kombiniert wesentliche Elemente aus Design Thinking und Lean Startup in einem kompakten 5-Tage-Format. Innerhalb weniger Tage wird ein Problem analysiert, eine Lösung entworfen, ein Prototyp gebaut und mit echten Nutzern getestet. Ideal für Teams, die schnell Klarheit über das Potenzial einer Idee gewinnen möchten. Ein Beispiel für den Design Sprint sehen Sie im nachfolgenden Video:
Business Model Canvas®
Wenn der sogenannte Product-Market-Fit erreicht ist – das heißt, die Lösung passt zu einer realen Nachfrage einer Zielgruppe – geht es im nächsten Schritt darum, ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Hierfür eignet sich der Business Model Canvas® (BMC) hervorragend. Mit seiner Hilfe lassen sich die wichtigsten Bausteine eines Geschäftsmodells übersichtlich darstellen, hinterfragen und weiterentwickeln. Besonders wirkungsvoll ist der BMC in Kombination mit dem Value Proposition Canvas®, der im Detail zeigt, wie das Angebot echten Mehrwert für die Zielgruppe schafft.
Agiles Projektmanagement: Scrum und Kanban
Sobald Idee, Lösung und Geschäftsmodell klar sind, beginnt die Umsetzung. Für die Projektarbeit bieten sich vor allem zwei agile Methoden an:
Scrum ist ein strukturierter Rahmen, bei dem in festen Rollen in kurzen Zyklen (Sprints in der Regel von 2 Wochen) gearbeitet wird. Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen lieferbare, funktionsfähige Produktinkremente zu erstellen.
Kanban ist ein flexibleres System, das sich auf die Visualisierung und kontinuierliche Steuerung von Aufgaben konzentriert. Es eignet sich besonders für Teams mit variierendem Aufgabenfluss oder in kontinuierlichen Prozessen.
OKR – Agile Zielsetzung
Agilen Methoden im Seminar erleben
In unserem Agile Methoden Seminar vertiefen wir die hier vorgestellten Ansätze. Sie erfahren, wann welche Methode sinnvoll ist, wie sie sich effektiv kombinieren lassen und wie Sie sie praxisnah in Ihrem Arbeitsalltag einsetzen können.