Moin, hier finden Sie eine kompakte Beschreibung der Design Thinking Methode mit einer Aufführung der wichtigsten Aktivitäten in jeder Phase. Wenn Sie Design Thinking schnell und praxisnah erleben und erlernen möchten, bieten wir Ihnen regelmäßige Design Thinking Workshops. Viel Vergnügen!

Design Thinking Hintergrund & Philosophie

Design Thinking ist nach IDEO eine 5-stufige Innovationsmethode. Sie wurde Ende der 1970er Jahre von David Kelley im Silicon Valley entwickelt. Kelleys neue Idee bestand darin, Ingenieurwissenschaften mit Emotionen zu kombinieren – die Kernfrage im Design Thinking lautet daher, wie fühlen sich Menschen bei der Nutzung eines Angebots? Momente, in denen sich Menschen während der Nutzung nicht wohlfühlen, bezeichnet man im Design Thinking als Pain Points. Diese stellen Ansatzpunkte für Verbesserungen dar. Design Thinking ist daher eine „Pain Driven Innovation Method“. Mit diesem Lösungsansatz wurde Kelley und seine Agentur IDEO zu einer der innovativsten Unternehmen der Welt. IDEO hat tausende Produkte verbessert und entwickelt, darunter z.B. auch die erste Apple Maus.

Zudem ist Design Thinking ein „Teamsport“, d.h. der Prozess wird in der Regel von Teams mit 4-7 Personen durchlaufen. Die Teams sollten möglichst heterogen zusammengesetzt sein, sodass das Team von verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen profitiert. Am wichtigsten, bzw., schwierigsten ist aber oft, dass es gelingt, dass die Teammitglieder offen miteinander umgehen und sich gegenseitig inspirieren. Ziel des Prozesses ist es, so schnell wie möglich einen Lösungsvorschlag als ersten „Prototyp“ zu entwickeln und für diesen Feedback zu erhalten. Auf Basis des Feedbacks kann der Lösungsvorschlag dann weiter geschärft werden, bis er für die Umsetzung bereit ist. Eine wesentliche Haltung für erfolgreiche Teams ist daher auch das Mindset „protodriven“ zu sein.

 

Design Thinking Räume & Phasen

Was ist Design Thinking

Der Design Thinking Prozess gliedert sich in zwei Räume. Wir sprechen vom Problemraum und vom Lösungsraum. Im Problemraum geht es darum, den größten Ansatz für Verbesserungen zu identifizieren. Erst nach dieser Problemdefinition folgt die Lösungsfindung im Lösungsraum.

Eine weitere Besonderheit des Prozesses ist der Wechsel zwischen Weiten-Phasen und Fokus-Phasen. In den Weiten-Phasen werden Optionen geschaffen. In diesem Schritt geht es um Quantität. In den Fokus-Phasen werden anhand von Kriterien die geeignetsten Optionen ausgewählt. Hier geht es also im Qualität.

Die 5 Stufen im Design Thinking Prozess mit Aktivitäten

Der Design Thinking Prozess beginnt mit der sogenannten Design-Challenge – darunter versteht man die Festlegung des Suchfeldes, dass untersucht werden soll. Dies kann eine Frage sein, wie z.B. „Wie könnten wir unsere App für Geschäftsreisende verbessern?“ oder „Wie könnten wir den ersten Arbeitstag für neue Mitarbeitende verbessern?“

1. Entdecken
In dieser Phase möchten wir den Status Quo zu verstehen. Der beste Weg dazu ist die Beobachtung und Befragung unserer Zielgruppe. Wir versuchen uns dazu in das Umfeld unserer Zielgruppe zu begeben und uns in unsere Zielgruppe hineinzuversetzen. Dabei hilft uns echte Empathie zu verstehen, was unsere Zielgruppe antreibt und wie sie empfindet. Was bereitet unserer Zielgruppe im Status Quo Vergnügen, was verursacht ein ungutes Gefühl? Was sind Pain Points? Was ist ihre Motivation, ein Angebot zu nutzen? Die Haltung, die uns IDEO empfiehlt, in dieser Phase einzunehmen, ist die eines Reisenden: Nur Neugier, Interesse und verstehen wollen, aber keine Wertungen.

Aktivitäten zur Beschreibung des Status Quo (weiten Phase):

  • Journey Mapping
  • Segelboot
  • Jobs to be done

Als Ergebnis dieser Übungen erhalten wir Erkenntnisse für Verbesserungen.

Aktivitäten zur Fokussierung:

  • Affinity Mapping
  • Punktabstimmung

2. Problem Definition:
Die Erkenntnisse der ersten Phase münden als Synthese im Problem Statement. Dieses hat im Kern eine einfache Struktur:

Wie könnten wir ZIELGRUPPE helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen? (bestimmtes Ziel = GEGENTEIL DES HAUPTSCHMERZPUNKTES)

Weitere Erkenntnisse können dieser WKW hinzugefügt werden, z.B. mit der Struktur , um / damit die Zielgruppe ….

Die Problemdefinition bildet den Arbeitsauftrag für den Lösungsraum.

3a. Ideenfindung | Weiten-Phase
In der Ideenfindungsphase nutzen wir Kreativitätstechniken, um Lösungsoptionen zu entwickeln.
Folgende Reihenfolge an Aktivitäten hat sich dabei bewährt:

  1. Brainwriting (stilles Brainstorming, jeder für sich für 3-5 Minuten)
  2. Teilen der individuellen Ideen an der Ideenwand
  3. Gemeinsames Brainstorming
  4. Denken in Analogien
  5. Perspektivenwechsel
  6. Kopfstandmethode
  7. Lightning Talks

3b. Ideenfindung | Fokus-Phase
Systematische Auswahl der geeignetsten Idee mithilfe der folgenden Aktivitäten:

  1. Buffet Methode mit Kriterien (Desirability, WOW, Feasability)
  2. Impact-Effort Chart
  3. Punktabstimmung

4. Prototyping – works like prototype
In der 4. Phase der Design Thinking Methode geht es darum zu zeigen, wie die Lösungsidee funktionieren könnte und als Team ein gemeinsames Verständnis für die Lösung zu entwickeln. Dazu dient im ersten Schritt ein sogenannter „Works-Like Prototyp“ – also ein Prototyp der beschreibt, wie die Lösung funktionieren könnte. Damit schaffen wir ein gemeinsames Verständnis für den Lösungsansatz. Folgende Aktivitäten führen zum Team Works-Like Prototype:

  1. Individuelles Storyboarding
  2. Art Gallery mit Heatmap der besten Aspekte der individuellen Vorschläge
  3. Gemeinsames Storyboard durch Zusammenführung der besten Aspekte der individuellen Entwürfe

(4b. Prototyping – looks like prototype)
Auf Basis des gemeinsamen Storyboards wird im entweder direkt im nächsten Schritt oder besser erst nach der Validierung des Works-Like-Prototypen ein gemeinsamer Looks-Like Prototype konzipiert. Dieser zeigt, wie die Lösung konkret aussehen könnte. Aktivitäten dazu:

  1. Individuelle 3-Frame Skizze für digitale Lösungen (Startseite – Hauptseite – Endseite)
  2. Art Gallery mit Heatmap
  3. Gemeinsamer Looks Like Prototype
5. Testen
In der letzten Phase des Design Thinking Prozesses geht es darum, echtes Feedback von der Zielgruppe für die Works-Like und Looks-Like Prototypen zu erhalten. Vier Fragen möchten wir allen Testpersonen (idealerweise 5) nacheinander stellen:

  1. Ist das Problem relevant, das wir adressieren?
  2. Ist unsere Lösung wünschenswert?
  3. Was würden sich unsere Zielgruppe noch wünschen?
  4. Was gefällt nicht?

Auf Basis des Feedbacks lernen wir, welche Anpassungen wir vornehmen, bzw. in welche Phase des Prozesses wir ggf. zurückgehen müssen, um eine relevante und wünschenswerte Lösung zu entwickeln.

Das sind die Phasen und Kernaktivitäten der Design Thinking Innovationsmethode. Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, nehmen Sie gerne Kontakt auf. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Auch stehen wir Ihnen gerne für Design Thinking Seminare und Inhouse Innovations-Workshops zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne unverbindlich an.

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